Keine Fingerabdrücke von Schülern

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Mi Jan 13 13:54:48 CET 2010


Keine Fingerabdrücke von Schülern Piratenpartei unterstützt Gilchinger
Bürger im Kampf gegen den Sicherheitswahn 

Peter Kadlec, Vater eines Schülers der Arnoldus-Grundschule in Gilching
traf sich heute, am 13.01.10, zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister
der Gemeinde. Dabei wurde über die Fingerabdruckscanner am Schuleingang
diskutiert, die seit Anfang des Jahres den nachmittäglichen Zugang für
die Musikschüler ermöglichen sollen. Eingeführt wurde das System einfach
über Nacht. "Es ist unglaublich, dass die Schulleitung und die Gemeinde
sich der Tragweite dieser Aktion wohl nicht bewusst waren" sagt Klaus
Mueller, Vorsitzender der Piraten Bayern. 

Ergebnis des Gespräches ist, dass das System wieder abgebaut wird. "Der
engagierte Vater Kadlec ist für mich ein Held des Alltags! Er hat durch
seine Zivilcourage gezeigt, dass man dem Ausbau der
Überwachungsinfrastruktur erfolgreich entgegentreten kann" so Michael F.
Schönitzer, politischer Geschäftsführer der bayrischen Piraten. Für
Kadlec hat sich der Einsatz auf jeden Fall gelohnt, das Ziel scheint
erreicht. Sein Kind muss keinen Fingerabdruck abgeben, um weiter am
Musikunterricht teilnehmen zu können. Kadlec in einem Telefonat mit der
Piratenpartei: "Man war sich bei der Gemeinde offensichtlich nicht
bewusst, was es bedeutet, seinen Fingerabdruck abzugeben. Auch war man
überrascht, welche mediale Aufmerksamkeit ein solches, überraschend
eingeführtes System mit sich bringen kann. Ich hatte das Gefühl, dass es
hier darum geht, die Anfänge zu stoppen." 

"Fingerabdrücke gehören zu den privatesten Daten, die ein Mensch
besitzt; nicht einmal in den Ghettos in Amerika werden Schüler dazu
genötigt, diese Daten für den Besuch einer Schule herauszurücken"
erklärt Roland Jungnickel, stellvertretender Vorsitzender des
Landesverbandes Bayern der Piratenpartei und weiter "Ist ein
Fingerabdruck einmal kompromittiert - also öffentlich bekannt - kann er
nicht wie ein Passwort einfach ausgetauscht werden!". Es ist völlig
unklar,  in wie weit die Schule in der Lage gewesen wäre, diese
hochsensiblen Daten zu schützen und wann sie, wenn überhaupt, gelöscht
worden wären. "Wie einfach man einen Fingerabdruck nachmachen kann, hat
der Chaos Computer Club mehrfach gezeigt und lässt sich in zahllosen
Videos im Internet bestaunen." erläutert Alexander Philipp, der
Vorsitzende des Bezirksverbands Oberbayern. "Einen Fingerabdruckscanner
als sicheres Zugangssystem zu bezeichnen erscheint heute schon fast
naiv." 

Wir freuen uns sehr, dass ein engagierter Bürger hier den Anfängen
gewehrt hat.  


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